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Die Aufgaben der Anteile

Unsere Psyche spaltet sich während einer Traumaerfahrung.


Zunächst sichert die Psyche damit unser Überleben. Stellt euch z.B. vor, ein Kind, das von seinen Eltern geschlagen wird, hätte diesen Ausweg nicht: Es würde zugrunde gehen, weil der Schmerz nicht auszuhalten wäre. Der Schmerz wird weit weg geschoben und gedeckelt - schließlich ist das Kind auf seine Eltern angewiesen und liebt sie. Es gibt kein Entrinnen. So erklärt es sich übrigens auch, dass genau solche Kinder ihre Eltern idealisieren und auf einen Sockel stellen: Das Negative am Täter/der Täterin wird verdrängt, das Kind fokussiert sich nur auf die positiven Dinge. .

Die geteilte Psyche (TA/GA/ÜA)


Die traumatisierten Anteile verharren in der traumatischen Situation. Sie stecken in Angst, Hilflosigkeit und anderen Gefühlen der Traumaerfahrung fest. Sie sind drauf und dran, auf das Trauma hinzuweisen, damit es aufgedeckt wird. So versuchen sie immer wieder der Psyche Informationen - über Bilder, Erinnerungen, ... zukommen zu lassen. Befinden wir uns im traumatisierten Anteil, haben wir nur Zugang zu den Ressourcen, die wir in dem Alter hatten und sind auf dem Entwicklungsstand, in dem das traumatische Ereignis stattfand (Inneres Kind).


Die gesunden Anteile möchten Klarheit. Sie sind daran interessiert, hin zu sehen und das Geschehene zu akzeptieren, zu verarbeiten und zu integrieren. .

Genau das wollen die Überlebensanteile aber verhindern. IN der Situation waren sie lebensrettend - doch nun stehen sie einer Integration, einer Heilung im Weg. Ihre Aufgabe ist es, das Trauma zu leugnen, davon abzulenken und die gesunden Anteile an der Aufdeckung zu hindern.


Dazu bedienen sie sich der verschiedensten Überlebensstrategien, wie z.B. Alkohol-/Drogenkonsum, andere Süchte (Sex, Shopping, Sport, Handy, ...), Aufopfern für andere, Triggersituationen meiden, soziale Isolation, das Erlebte schönreden/leugnen, Täter in Schutz nehmen, jede Form der Ablenkung.


Alles was mich beschäftigt, verhindert, dass ich mit mir und meinen Gefühlen in Kontakt komme.

Das aber ist der Schlüssel zur Heilung.

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