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Kindergartenfrei - als Erzieherin

Warum ich mich als gelernte Erzieherin gegen einen Kindergartenbesuch meines Kindes entscheide.
Warum ich mich als gelernte Erzieherin gegen einen Kindergartenbesuch meines Kindes entscheide.

Ich bin gelernte Erzieherin... würde mich heute aber nicht mehr so nennen und auch nicht mehr in dem Arbeitsfeld arbeiten wollen. Zu sehr unterscheiden sich die 'Praktiken' (Strafen, Loben, Gleichmachen, ..) von meinen Werten. Und zu sehr genieße ich die Zeit mit meinem Kind. Ich möchte es selbst begleiten.


Auch der 'Sinn', den Einrichtungen wie Krippen und Kindergärten haben sollen (Förderung, Erziehung durch Fremde, alle manchen das gleiche zur selben Zeit und sind stets mit den selben Menschen zusammen,...), ist für mich keiner.


Aber das sollte ich erst später erkennen. Dann nämlich, als ich mich genauer mit Bindung und Traumatisierung beschäftigte. Nach der Ausbildung studierte ich Soziale Arbeit. Aber auch da gab es nur einen einzigen Professor, der, im Fach Psychologie, ausführlich diese Tabuthemen behandelte.


M. M. n. sollten aber gerade ErzieherInnen, SozialpädagogInnen und andere Berufsgruppen, die nahe am Menschen arbeiten, unbedingt mehr über Trauma und Bindung aufgeklärt werden.

Ein Beispiel dafür, wie wenig Verständnis selbst bei angehenden SozialpädagogInnen herrscht, ist folgender Gesprächsfetzen:


Ich habe mal im Studium den folgenden Ausspruch einer Kommilitonin gehört: "Mit 'Traumatisierten' möchte ich sowieso nicht arbeiten!" - Es ist aber ein Trugschluss, dass man sich aussuchen kann, ob die eigene Klientel - ja oder auch ein Freund oder die Partnerin .. - traumatisiert ist oder nicht.

Mit Trauma und den Rattenschwänzen, die es nach sich zieht, können wir alle und zu jeder Zeit konfrontiert werden. Es ist kein Randphänomen, wie viele noch immer glauben.


Ich finde, wir sollten alle mehr darüber wissen. Darum möchte ich bald von Zeit zu Zeit in meiner neuen Reihe #traumaverstehen kurze Texte mit dem Schwerpunkt Trauma posten.